Das Wunder und
der Zweifel
24.6.2008
Vieles
in der Welt ist sehr schlimm, auch von dem, was wir selbst erlebt haben, war
einiges schlimm, daher kann es geschehen, dass ein Mensch beginnt, am Guten zu
zweifeln und dass er anfängt, nur noch das Negative zu sehen. Die Folge ist,
dass er nach und nach den Glauben daran verliert, dass für ihn selbst alles gut
werden kann. Und von da an beginnt eine Abwärtsspirale, die diesen negativen
Glauben auch noch bestätigt. Der Glaube versetzt nämlich auch im Negativen
Berge und verwandelt die persönliche Welt in ein Chaos, aus dem es ab einem
bestimmten Punkt kein Entkommen mehr gibt – außer es passiert ein Wunder.
An
Leute, die in diesem Zustand sind, kann man hinreden
so viel man will, es hilft nichts. Nur eine außerordentliche Hingabe kann da
noch helfen – eben ein Wunder. Ansonsten werden diese Leute nach und nach
hinweggerafft von den Kräften, die sich ihre Schwäche zunutze machen, um selbst
zu gedeihen, von Raubtieren aller Art, von Mikroben bis hin zu bösartigen
Menschen.
Und
das alles, obwohl der Ausweg nicht so schwer zu finden ist, weil er täglich
überall allen vor Augen stehe, nämlich das Wunder. Im Kleinen wie im Großen
sind wir von Wundern umgeben: Die Sterne, das Leben auf unserem Planeten, die
Pflanzen und wir Menschen. Ist das alles nicht ein unglaubliches Wunder? Dass
es uns gibt, wie wir funktionieren und dass wir einen erfindungsreichen Geist
besitzen!
Sobald
wir anfangen, auf diese Seite des Lebens zu blicken, geht es aufwärts, dann
beginnen wir zu sehen, dass das Wunder nicht nur bei anderen möglich ist,
sondern auch bei uns selbst.
Aber
natürlich verlangt das Wunder auch etwas von uns, nämlich unsere Mitarbeit,
unsere Bereitschaft, uns im Sinn des Wunders zu engagieren, uns also nicht
hängen zu lassen, sondern unsere Sache gut zu machen.
Wenn
wir auf diese Linie eingeschwenkt haben, fangen in unserem Leben tatsächlich
Wunder an zu geschehen. Nach und nach wird alles gut und schließlich werden wir
so gut, dass wir gewissermaßen zu Erlösern werden für die Welt – in unserem
Umkreis und darüber hinaus. Ein Christ würde sagen, dass so ein Mensch zu einem
Nachfolger Christi wird.
Der
Glaube, der vorher das Unglück heraufbeschworen hat, ist nun zu einem Glauben
geworden, der im positiven Sinn Berge versetzt.
Natürlich
gibt es Durststrecken auf dem Weg, wo nichts besser zu werden scheint, wo wir
krank werden und in Versuchung geraten, wieder in die negative Abwärtsspirale
hineingezogen zu werden. Aber nun wissen wir bereits den Ausweg, nämlich auf
das Wunder zu schauen und im Sinn des Wunders zu handeln, also unsere Sache gut
zu machen, auch wenn wir dafür keine unmittelbare Bestätigung erhalten.
Diese
Durststrecken können lange dauern. Dazwischen gibt es aber immer wieder
Lichtblicke, die uns das Wunder auch fühlen lassen. Und wenn es ganz schlimm
wird, hilft ein Hilferuf an diese große, geniale Kraft, die das Wunder überall
erzeugt, und wir können sicher sein, dass unser vertrauender Hilferuf gehört
wird. Wir bekommen dann genau die Erleichterung, die wir brauchen, damit wir
die Durststrecke überstehen.
Und
natürlich machen wir auch Fehler auf dem Weg. Manchmal verhalten wir uns gar
nicht dem Wunder gemäß, manchmal erzeugen wir Chaos, wir werden schuldig.
Sobald
wir das merken, können wir umkehren, den Schaden gut machen und wieder zum
Mitarbeiter des Wunders werden – bis für uns alles wieder wirklich wunderbar
ist.
Wichtig
auf dem Weg ist aber auch, dass wir uns beschweren, wenn etwas nicht in Ordnung
ist – jedoch ohne uns in der Beschwerde zu verlieren. Nur, wenn etwas Negatives
vor uns auftaucht, dann müssen wir es auch negativ nennen. Nicht alles
runterschlucken, sondern das Negative hochkotzen,
wenn nötig, auch Jesus hat das getan. Das gehört nämlich auch zum Wunder, dass
das Negative ausgeschieden wird.