Freiheit,
Neigung und Glaube
8.7.2008
Mit zunehmendem
Fortschritt der Hirnforschung wird auch zunehmend die Frage gestellt, ob es so
etwas wie menschliche Freiheit überhaupt geben kann, wo doch alles von
chemischen und elektrischen Prozessen bestimmt wird.
Ich behaupte
hier: Es gibt keine Freiheit – außer der Freiheit der Neigung, d.h. der
Freiheit in eine minimal frei bestimmbare bestimmte Richtung Druck auszuüben,
also einen winzigen Spalt zu überwinden. In Computersprache ausgedrückt, würde
ich sagen, die Freiheit ist gerade ein Byte breit. Aber das reicht aus, um in
der langen Sicht kolossale Unterschiede zu machen.
Die Neigung zum
Wunder erzeugt irgendwann das Wunder, die Neigung zum Negativen erzeugt
irgendwann den Untergang.
Und das, was
die Neigung erzeugt, ist der Glaube.
Anders
ausgedrückt: Die Neigung zu Misstrauen und Zweifel führt zum Untergang, die
Neigung zu Vertrauen und Glauben führt zum Gedeihen.
Und diese
Neigung ist in jedem Moment wählbar. – Nur beeinflussen natürlich unsere
Vorentscheidungen unsere jetzige Entscheidung, wie jeder, der sich von einer
Sucht befreien will, bemerkt. Doch auch hier gilt das Gesetz der Neigung.
Anders ausgedrückt: Steter Tropfen höhlt den Stein.