Als Inschrift am Eingang eines
Friedhofs
Lieber
zu einer geistigen Reise
vom Tod zur Wiedergeburt,
von der Erfahrung des Weltendes zum Anfang wirklichen
Lebens:
Friedhof
Ort der Erinnerung
an das, worum es im Leben geht,
daher ein Ort möglicher Erleuchtung.
Wenn Sie jetzt
das Wesen zu erfassen trachten,
kann der Friedhof für Sie zum Ort der Wandlung werden,
nicht der Toten, sondern der Lebenden.
Der Ort des Weltendes
kann sich wandeln zum Ort neuen Lebens.
Wenn Sie jetzt
wirklich das Wesen zu erfassen trachten,
erscheint am Ort des Weltendes in Ihnen „der Mensch“.
Eine neue Menschwerdung ereignet sich.
Der Friedhof wird zum Ort Ihrer Wiedergeburt.
Für mich als
sind die Toten auf dem Friedhof dann nicht tot,
wenn ich sehe, wie sehr sie versucht haben,
in ihrem Leben dieses neue Leben zu finden,
wenn ich sehe,
wie verzweifelt sie sich oft bemüht haben
um den Frieden,
der kommt,
wenn ein Mensch sich selbst zum Innehalten bringt.
Jetzt ist ein Moment solchen Innehaltens,
in dem ich in innerer Ruhe
die große Kraft, die mich aus dem All hervor getrieben hat,
antworten hören kann auf meine alten Fragen:
Warum bin ich hier?
Wie kann ich der großen Entwicklung
im Guten voran helfen,
im Kleinen und im Großen?
In dem Moment meiner wirklichen Fragen
erscheint in mir „vom Himmel her“ „der Menschensohn“.
In diesem Moment geschieht meine Menschwerdung.
In diesem Moment erscheint der Erlöser in mir.
In diesem Moment bin ich wiedergeboren
aus der Asche meiner Vorfahren.
Und aus dem Friedhof tritt
ein neuer Mensch in die Welt hinaus.
Gottfried Hutter