Meditation
- ihr Sinn - der Umfang ihrer Notwendigkeit
[Der Inhalt der folgenden Zeilen wird klarer
durch den Artikel "Kapitulation".]
Du musst auf irgendeine Art und Weise lernen,
in jenen anderen Wahrnehmungszustand einzutreten, in dem Unschuld herrscht und
lernen, von da her deine Lebenssituation unvoreingenommen zu betrachten.
Deine Entscheidungen im Alltag werden dann
zwar zunächst weiterhin von deinen Vorerfahrungen gesteuert werden, aber
zunehmend weniger - und vor jeder größeren Entscheidung hast du dann durch
deine neugewonnene Fähigkeit die Möglichkeit, sie angesichts des Nichts (=
unvoreingenommen) zu treffen. Und bald wirst du auf diese Weise auch deine
kleineren Entscheidungen treffen.
Es ist klar, dass dein Leben dadurch stetig
an Kraft gewinnt.
Der Zustand der unvoreingenommenen
Wahrnehmung heißt "Meditation".
Die Technik der Meditation soll einen Zustand
der Leere erzeugen, ein Vakuum, ein Nichtwissen, das die Lösung anzieht, und
zwar nur dadurch dass keine Voreinstellung den Blick auf den schöpferischen
Ideenfluss behindert. Der Ausgangspunkt der buddhistischen Meditation ist aber
- wie bei den "Anonymen Alkoholikern" - die Kapitulation,
das Selbst-Nicht-Mehr-Weiter-Wissen, das Zuflucht-Suchen beim Buddha.
Nicht die Technik des Sitzens erzeugt also
das kreative Vakuum, sondern die Kapitulation.
Der "Erfolg" der Meditation ist
daher auch nicht eine Frage der Dauer der Übung, sondern nur eine Frage der
Einstellung. Eine Minute Kapitulation ist wirkungsvoller als zehn Jahre
Meditationstraining, in dem die Meditation als eine Leistung gesehen wird.